Die Kollhorster Honigbienen

Bienen gibt es schon seit einigen Jahren im Naturerlebnisraum Kollhorst. Ab 2015 wurden sie im Rahmen des Projektes „Kiel blüht auf“ in der natur- und umweltpädagogischen Arbeit verstärkt eingesetzt. Seit 2019 gibt es nun ein neues von Bingo! Die Umweltlotterie gefördertes Projekt „(Aus-) Schwärmen für die Vielfalt“. Gestartet sind wir mit vier Bienenvölkern. Die Anschaffung neuer Völker, Beutenmaterial, Imkeranzüge u. a. wurde möglich im Rahmen des Bingo-Projektes. Schwärme sind die natürliche Vermehrung der Honigbienen und so lassen wir unsere Bienen auch schwärmen. Meistens gelingt es uns, die Schwärme einzufangen. 2019 war sogar eine Schulklasse dabei und zufällig auch eine Redakteurin von den Kieler Nachrichten. Und die Schule hatte noch ein Kamerateam mitgebracht, da für ein Schulprojekt gefilmt werden sollte. Da kam der Bienenschwarm gerade recht. Schüler, Kameramann und Redakteurin waren begeistert, wir natürlich auch. Es wurde ein sehr schöner Artikel in den Kieler Nachrichten veröffentlicht. Am Weltbienentag 2021 haben wir uns wegen Corona nur mit ganz wenigen Menschen getroffen. Eigentlich wollten wir nur ein bisschen im Bienengarten die Stauden pflegen und entdeckten dabei einen großen Schwarm in den Weiden. Wir haben ihn einfangen können und er hat sich inzwischen zu einem großen Volk entwickelt.

Wir imkern mit Segeberger Bienenbeuten, Dadantbeuten und zwei Einraumbeuten. Die Beuten sind gemeinsam mit Kindern und von uns liebevoll angemalt worden. Die Völker haben auch Namen, wir haben das Pünktchenvolk, das Krokusvolk, das Apfelblütenvolk, das Blaubeervolk etc. Unsere Bienenbeuten stehen im Kollhorster Bienengarten. Der Bienengarten ist eingefasst von Hecken, Staudenbeeten, der großen Streuobstwiese und einem niedrigen Zaun mit kleiner Eingangspforte. 2019 entstand dort auch das „gelbe Klassenzimmer“. Hier können auf mobilen gelben Bänken größere Gruppen Platz nehmen. Die Honigbienen finden im Naturerlebnisraum und den angrenzenden Kleingärten reichlich Nahrung. Schon im Frühjahr blühen bei uns Haseln, Erlen, Schneeglöckchen und vieles andere. 2019 haben wir während unseres Herbstfestes mit Besuchern und im November mit der 8. Klasse der Leif-Eriksson-Schule aus Kiel-Mettenhof etwa 2000 Krokusse gepflanzt, die sich seitdem fleißig vermehrt haben. Krokusse sind im zeitigen Frühjahr erste Futterpflanzen für Bienen. Im Mai besuchen die Bienen u. a. unsere Streuobstwiese und bestäuben die etwa 130 Obstbäume im NER. Auch im Herbst hat der Sinnes- und Staudengarten noch reichlich Futter zu bieten.

Die Arbeit in der Vereinsimkerei nimmt während des gesamten Jahres viel Zeit in Anspruch. Wir bemühen uns, die Bienen möglichst artgerecht zu halten, damit sie gesund bleiben. Dafür stellen wir auch eigene Wünsche zurück. Es ist nicht unser Ziel, möglichst viel Honig zu erwirtschaften. Natürlich freuen wir uns, wenn wir auch Honig ernten können, um so langfristig die Imkerei zu finanzieren und Verbrauchsmaterialien zu ersetzen. Unser oberstes Ziel ist es, Menschen und besonders auch Kinder an die Bienen heranzuführen und ihnen die Bedeutung der kleinen Tiere für die biologische Vielfalt und die Gesundheit der Menschen bewusst zu machen.

Wir gehen daher auch mit unseren Besuchern an die Völker heran, gut geschützt mit Imkerschleiern. Für die Kinder haben wir auch Imkerjacken in unterschiedlichen Größen. In der Regel wird nur einmal am Tag eine Gruppe zu den Bienen geführt. Unsere Bienen sind sehr friedlich, so dass alle Völker in unsere bienenpädagogische Arbeit mit einbezogen werden können. Dabei achten wir darauf, dass nur ein Volk am Tag angeschaut wird und wir jeden Tag ein anderes Volk besuchen. Damit werden Störungen minimiert. Ein weiterer Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass wir in der „Bienensaison“ etwa einmal wöchentlich jedes Volk ganz nebenbei kontrollieren und schnell bemerken, wenn es den Bienen nicht gut geht.

Betreut werden die Bienenvölker durch die vom Verein eingestellten Naturpädagoginnen, Dipl. Biologinnen und Imkerinnen Angelika Elak und und Martina Jestel-Ecks und durch unsere FÖJlerinnen. Außerdem durch die TeilnehmerInnen der Bienen-AG, die sich regelmäßig 14- tägig trifft. Neue TeilnehmerInnen sind in der Bienen-AG stets willkommen.

Der Kollhorster Bienenhonig ist sehr beliebt und die Nachfrage groß. Die Honigmenge, die wir abgeben können, schwankt sehr von Jahr zu Jahr. Da die Zahl der Bienenvölker gestiegen ist, werden wir, sofern es den Bienen gut geht, in den kommenden Jahren mehr Honig zur Verfügung haben. Gerne würden wir auch gemeinsam mit Gruppen Honig schleudern. In den vergangenen Jahren hatten wir dafür noch nicht genügend Honig, denn wir lassen unseren Bienen auch einen großen Teil ihres eigenen Honigs als Wintervorrat.

Wir sind Mitglied bei De Immen e. V., dem gemeinnützigen Verein für wesensgemäße Bienenhaltung. Dort haben wir auch unsere Imkerinnenausbildungen gemacht. Wir möchten unseren Bienen auf Augenhöhe begegnen und von ihnen lernen. Für unsere kleinen und großen Bienenbesucher*innen möchten wir Begegnungen schaffen, in denen sie den Zauber der Bienen erleben können - still werden, staunen, verstehen.

Im Rahmen unseres alljährlichen Frühlingsfestes im Mai findet jedes Jahr ein Malwettbewerb für unsere Honigetiketten statt. Drei besonders schöne Zeichnungen werden ausgewählt und zieren die Gläser mit der aktuellen Honigernte.

 

Rund ums Jahr bieten wir, je nach Jahreszeit, Veranstaltungen mit Bienenbezug an. Natürlich können Sie auch alleine unsere Bienen besuchen. Nehmen Sie Platz im Bienengarten und beobachten Sie die Bienen beim Ankommen und Wegfliegen, an den Blüten und am Einflugloch. Sie werden staunen!